Dienstag, 27. September 2016

Sommer-Socken für Mama :: Wie es dazukam...

Die Hintergründe zu den Sommer-Socken

Damit ich nicht vergesse, wie ich die Socken gestrickt habe, möchte ich mich im Schreiben einer Anleitung versuchen. Die Anleitung selbst poste ich demnächst, wenn ich mit den Socken fertig bin... Ich möchte euch heute die Hintergründe zu den Sommer-Socken und meine Hürden, die ich auf dem Weg dahin zu bewältigen hatte, schildern. 

Die Vorgaben meiner Mama waren vielfältig, denn wann bekommt man schon Socken nach Wunsch maßgestrickt? Also, die Wolle sollte schon mal nicht kratzen. So suchte ich nach einer Wolle mit hohem Baumwollanteil, wenn möglich ganz ohne Kratzewolle. Nach dem Besuch einiger Wollgeschäfte bin zufällig in einer Nachbarstadt in einer Rabattkiste eher zufällig fündig geworden. Ich habe von dem bekannten Sockenwollanbieter Schachenmayr die Regia Pairfect Cotton für 5 Euro das Knäuel herausgefischt. In meinem Freudentaumel verfiel ich regelrecht in einen Kaufrausch und habe gleich 3 Knäuel eingesackt. Für meine Mama habe ich die grün-gelbe Farbkombi (2977), für mich die beige-rosa (2979) ausgesucht und an der herbstlichen Farbkombi in senf-olive (2978) bin ich einfach nicht vorbeigekommen. Wenn ich die beiden anderen Knäuel verstricke, werde ich euch auch darüber berichten. Die Beschaffenheit der Wolle war aber nicht der einzige Wunsch meiner Mama. 
Die Socken sollten einen breiten Bund haben, der möglichst nicht einschneidet, der Schaft sollte insgesamt etwa 2 handbreit hoch sein und möglichst nicht nach unten rutschen, die Ferse soll nicht drücken und die Spitze schön rund anliegen. Uff, dachte dachte ich nur. Und der zweite Gedanke war: Hilfe, wie soll ich mit meinen "gigantischen" Erfahrungen im Sockenstricken all diese Wünsche auf einmal erfüllen?! Klar kann ich stricken, aber ich habe bisher nur ein einziges Paar Socken gestrickt und - was an dieser Stelle wichtig ist zu erwähnen - auch fertiggestellt. Sollte ich mich damit etwas übernommen haben und meiner Mama zum Geburtstag zu viel versprochen haben? Naja, wie heisst es immer so schön, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben... 

Und so begann ich erst einmal zu recherchieren. Als erstes suchte ich nach einem elastischen und trotzdem festen Maschenanschlag. Ich wusste gar nicht, wieviele unterschiedliche Arten es überhaupt gibt. Für die Socken wollte ich den norwegischen bzw. alten deutschen Kreuzanschlag auszuprobieren. Das Videotutorial, nach dem ich mich orientiert habe, habe ich unten aufgeführt. Anfangs war es etwas ungewohnt die Drehung beim Anschlagen hinzubekommen, aber mit der Zeit war ich fast so schnell wie beim herkömmlichen Kreuzanschlag. 
Die erste Hürde war geschafft und ich schaute mich nach Mustern um, die sich nach dem Ausziehen wieder zusammenziehen. Sockenwolle mit Baumwollanteil tendiert (leider) zum Ausleiern. Das einfachste wäre es gewesen im Bündchenmuster weiterzustricken. Aber ich wollte mich der Herausforderung stellen und zwar so richtig und Mut zum Muster zeigen, auch über die Ferse hinaus. Das Spiralmuster ist hervorragend geeignet, sich dem Fuss anzupassen und der Schaft rutscht nicht. Die klassische Spiralsocke wird normalerweise ohne Ferse gestrickt und das wollte ich nicht, weil die Socken an dieser Stelle mit der Zeit ausbeulen
Nachdem das Grundmuster feststand, wandte ich mich nun der Ferse zu. Die Socken möchte meine Mama als Bettsocken anziehen und daher würden Fersen nicht sonderlich beansprucht werden, sie sollten bequem sein und nicht drücken. Auch hier stellte ich mich der Herausforderung mich an die Bumerang- bzw. Jojo-Ferse heranzuwagen. In meinem neuen Buch "Socken stricken" von Manuala Burkhardt gibt es eine wunderbare Anleitung. Für Leute wie mich, die statt zu lesen, lieber zuschauen, wie etwas gemacht wird, stellt der TOPP-Verlag sogar kurze Videos zur Verfügung. Ich kann euch später mal eine genauere Rezenssion zu diesem Buch schreiben, soviel soll an dieser Stelle verraten werden, bei den Videos hat mich am meisten die laute Hintergrundmusik (in Dauerschleife) gepaart mir der leisen Stimme von Manuela Burkhardt, die auch noch etwas dumpf rübergekommen ist. Ich war aber zu faul, mir im Internet andere Videotutorials zu suchen und so habe ich geduldig der Musik gelauscht, während ich mich abmühte
Nach der Ferse ging es auf dem Fussrücken mit dem Spiralmuster und auf der Fusssohle klassisch glatt rechts weiter bis zu den Zehen. Als ich soweit war, habe ich die genauen Masse telefonisch abgefragt, denn die Socken sollten keinesfalls zu kurz werden. Da es ja "nur" Bettsocken werden, konnte ich mich auch in der Spitzenfrage kreativ austoben und ich wollte das Spiralmuster nicht abrupt beim Beginn der Spitze enden lassen, sondern das Muster sollte auslaufen. Im Übrigen habe ich mich für die klassiche Bandspitze entschieden.

Im Moment stricken ich noch an dem zweiten Socken und nähere mich der Spitze an. 
Es sieht ganz so aus, dass ich rechtzeitig fertigwerde... juhu! :-)

DIE WOLLE


Quelle: Schachenmayr.com


REGIA PARIFECT COTTON 4-fädig

Zusammensetzung:

  • 72% Baumwolle
  • 18% Polyamid
  • 10% Polyester
Eigenschaften:
  • Lauflänge ca. 420m / 100g
  • Nadelstärke 2 -3
  • Maschenprobe: 30 Maschen / 42 Reihen ergeben 10 x 10 cm
  • maschinenwaschbar bis 40°C
  • nicht trocknergeeignet
Verbrauch: 100 g reichen für 1 Paar Socken der Gr. 36 bis 46

Farbkarte:
Quelle: Schachenmayr.com


DER MASCHENANSCHLAG

Norwegischer Kreuzanschlag oder auch verschränkter deutscher Kreuzanschlag




Falls das Video hier nicht angezeigt wird, könnt ihr es euch direkt auf der Homepage von DROPS Design unter www.garnstudio.com anschauen.